Recap zur Brighton SEO in San Diego 2024
Inhaltsverzeichnis
TL:DR und Kassensturz
- Ticket: 152 € (habe das Ticket für Tag 1 gewonnen und 50 % auf Tag 2 erhalten)
- Flug von Aguascalientes nach Tijuana: ca. 230 €
- Hotel in San Diego Gaslamp: 842 €
- Visa, I-94 und Crossborder Ticket (Tijuana nach San Diego): 75 €
- Uber: 113 €
- Bahnticket in San Diego zum Flughafen: 2,50 €
- Verpflegung: 140 €
- Holafly SIM für US: 25 €
- Gesamtausgaben: 1.579 €
✅ Gewinnspiel mitmachen, Ticket gewinnen
✅ Inhaltlich okay, aber viel Bekanntes
✅ AI: Alle reden, keiner weiß’s genau
💡 Highlight: Women in Tech SEO Meetup – starke Frauen, ehrlicher Austausch
🤝 Netzwerken lohnt sich mehr als die Sessions

Session 1: Rosy Callejas – Building partnerships with content teams for success
Dokumentation first
Was im SEO-Call besprochen wird, sollte auch beim Content-Team ankommen. Meetings sind keine Wissensspeicher. Lieber klare Dokumentation – daraus entstehen Mails, Briefings und Fortschritt.
Shared Metrics = gemeinsame Ziele
SEO- und Content-KPIs gehören zusammen gedacht. Am besten im gleichen Dashboard (z. B. Looker Studio). Sichtbarkeit, CTR, Conversions – alles auf einen Blick.
Dashboards, aber bitte sinnvoll
Große Teams brauchen keine KPI-Wüste, sondern Klarheit. Was wirklich zählt, bleibt drin. Den Rest: streichen. Stichwort Schnittmenge beider Teams.
Content-Briefings aufbohren
Nicht nur Keywords und SERPs – auch interne Verlinkungspotenziale rein. Dann wird aus „bitte mal schreiben“ ein strategischer Hebel. Content-Manager gleich mitdenken.
Wissen teilen – regelmäßig
Einmal pro Quartal: SEO-Trainings für das Content-Team. Kein Monolog, sondern echter Austausch. Denn SEO wirkt nur, wenn alle mitziehen.
Session 2: Ross Hudgens – Data-Driven-Lessons from 12+ Years of Content-Led
Sticky Menü mit Kontakt-Button
Oben fixiert, auffällige Farbe. Ergebnis: 39 % mehr Ziel-Conversions, 12 % mehr Seitenaufrufe pro Session.
Hero-Bilder kleiner denken
Weniger Fläche above the fold = mehr Sichtbarkeit fürs Wesentliche. Resultat: +7 % Time on Site, +10 % Organic Traffic.
Interne Verlinkung macht den Unterschied
Seiten mit nur 2 % mehr internen Links performen signifikant besser.
„Weitere Beiträge lesen“ ausbauen
Von 3 auf 6 Empfehlungen hochziehen – kein konkreter Wert notiert, aber starker Effekt.
Footer als Traffic-Booster
Nicht verschenken. Neue Content-Sektionen oder Services dort anteasern – siehe Beispiel „Kraken“.
Keyword-Frameworks strategisch nutzen
In den USA gängiger als bei uns, aber sinnvoll – Stichwort Struktur statt Einzelbegriff-Suche.
Weniger White Space?
In US-Cases erfolgreich, in DE ungewohnt. Fraglich, ob das Auge mitspielt. Beobachten.
Audience > Keyword-Recherche
Die schwierigsten Begriffe finden viele – aber wer die richtigen Fragen der Zielgruppe trifft, findet leichter rankbare und besser konvertierende Themen.
Session 3: Rosa Mitchell – Maximizing ROI
Backlinking + Digital PR = das Ding
Wer vorne mitspielen will, kommt daran nicht vorbei. Keine Überraschung, aber trotzdem oft unterschätzt.
Platz 1 in den SERPs hat im Schnitt 3,8x mehr Backlinks
Und nein, das ist kein Zufall. Sichtbarkeit braucht Verlinkung – Punkt.
Backlinks sind der härteste Teil von SEO
Technik kriegst du geregelt, Content sowieso. Aber Links aufbauen? Ist Arbeit. Und zwar richtige.
Case: Digitale PR für Matratzen-Shop
Schlafstudie, welcher US-Staat am schlechtesten schläft – cleveres Thema, hohe Relevanz, große Medienreichweite. Ergebnis: Das Ding ging durch die Decke.
Session 4: Raycheal Proctor – Cross-Channel Marketing & the circle of life
Social Media zahlt auf SEO ein
Nicht direkt fürs Ranking, aber stark für Brand Awareness. Und wer die Marke kennt, klickt eher.
ABM braucht SEO
Gezieltes Targeting heißt nicht, dass man Suchmaschinen ignorieren kann. Im Gegenteil: Sichtbarkeit unterstützt den Sales-Funnel.
ABM wird oft falsch gemacht
Viele reden drüber, wenige setzen’s sauber auf. Ohne SEO im Hintergrund bleibt es meist bei hübschen Slides.
Session 5: Peter Van Zelst: Tactic vs. Strategy: Why SEO shouldn´t focus on Industries
Branchenoffenheit zahlt sich aus
Wer sich nicht auf eine Branche festlegt, bleibt dem CMO treu – auch wenn der Job und Branche wechselt. Netzwerkeffekt > Branchensilo.
Speaker-Randnotizen
– Nicht jeder Agenturinhaber muss präsentieren. Manchmal wäre Zuhören die bessere Option.
– Schönes Design rettet keinen flachen Inhalt.
– Best Practice auf Slides: Screenshot aus GSC oder Tool + drei konkrete Handlungspunkte. Kein Blabla, klare Message.
Session 6: Nicolas Garfunkel – Keywords aren´t dead, it´s just complicated: analyzin the SERPs to create value
Netter Talk, nichts Revolutionäres – aber richtige Erinnerung:
Am Ende zählt, wonach gesucht wird.
Und ja, wir landen immer wieder bei den Suchbegriffen.
Session 7: Bianca Anderson – From guidelines to growth: unleashing the potential of E-E-A-T
Content-Tipp: Wettbewerbsvergleich als Einstieg
„X vs. Y vs. dein Produkt“ – funktioniert nicht nur als Blogtitel, sondern auch, um potenzielle Kunden ins Gespräch zu bringen. Vergleich statt Selbstbeweihräucherung.
Randnotizen zu den Vorträgen:
– 20-Minuten-Talks = Speed-Talking. Ohne gutes Englischverständnis wird’s schnell anstrengend.
– Viele reden über riesige Marketingabteilungen – Realität im B2B-Mittelstand sieht anders aus.
– Und bitte: Wenn ihr schon Graphen zeigt, dann so, dass man sie lesen kann. Nicht aus dem PDF-Archiv von 2008.
Session 8: Melissa Chowning – Growth through Content Organization and Topical Authority
Bis zu 10 Navigationskategorien sind okay
Nicht 7, wie oft behauptet – zumindest bei News-Seiten scheint mehr zu funktionieren.
Denke Content immer in Kategorien
Struktur hilft nicht nur dem Nutzer, sondern auch der internen Verlinkung und SEO.
Tags als Boost für thematische Sichtbarkeit
Beispiel NYT: Tags wie „Weltpolitiker“, „Politische Ansichten“ oder konkret „Wladimir Putin“ haben für starke Rankings gesorgt.
Fazit:
Seitdem wird dort jeder Content konsequent getaggt – thematisch, strategisch, performant.
Session 9: Misty Larkins – Don´t be a clickbait butterfly – Hooking customers with content that delivers
Clickbait ist ein leeres Versprechen
Viel versprochen, nichts geliefert – das bleibt hängen. Und zwar negativ.
Stattdessen: Haltung zeigen
Eine klare Meinung ist kein Risiko, sondern ein Mehrwert. Wer was zu sagen hat, sollte es auch sagen. Punkt.
Session 10: Ray Grieselhuber – Going beyond “what happened” in SERP analytics
SERP-Analyse gehört ins SEO-Audit
Nicht optional, sondern Pflicht. Entscheider müssen sehen, wie wenig Platz da draußen wirklich noch ist.
SERPs werden enger
Mehr Ads, mehr Features, weniger organischer Raum – wer nicht auffällt, fällt raus.
Randnotiz:
– Viele Zahlen, wenig Anleitung. Nett anzuhören, aber schwer umzusetzen.
– Teilweise unklar, wie bestimmte Werte überhaupt berechnet wurden.
Session 11: Joy Hawkins – Does link building actually influence local pack rankings
Präsentation zeigte ihren Workflow – nicht die Antwort
Thema verfehlt? Nicht ganz. Aber statt klarer Erkenntnisse gab’s eher einen Erfahrungsbericht.
Änderungen mal mit, mal ohne Effekt
Beispiel: Linktitel geändert – manchmal wirkt’s, manchmal eben nicht.
Software für Local Rankings war interessant
Wäre einen zweiten Blick wert. Details fehlten aber.
Fazit:
Es bleibt ein „kommt drauf an“-Thema. Kein Fehler, aber auch keine klare Handlungsanweisung.
Sessions 12: Marcus Tober – AI Overviews, LLM´s & the Evolving Landscape of Search: Are we headed toward zero clicks?
Auch AI-Suchen wollen Umsatz machen
Beispiel Perplexity: Amazon Ads tauchen schon auf. Monetarisierung ist auch hier gesetzt.
Datenquellen oft undurchsichtig
Perplexity greift teilweise auf Google-Bewertungen zu – ohne explizite Zustimmung. Fragwürdig, aber Realität.
Nicht nur Google im Blick behalten
Bing mit seinen AI-SERPs wird schnell unterschätzt. Wer ernsthaft analysiert, schaut auch dorthin.
Session 13: Wil Reynolds – Reverse engineering is a core SEO skill
Vorab aufgenommen – entspannt nachschauen oder anhören
Kein FOMO: Die komplette Keynote ist online verfügbar. Guter Einstieg, klar strukturiert.
Alle verwendeten Links direkt auf der Seite
Kein Mitschreiben nötig – einfach durchklicken.
Tipp am Rande:
https://phantombuster.com – nützliches Tool, u. a. für LinkedIn-Automatisierung.
Zur Keynote:
[Seer Interactive – Digital Strategy to Real-World Impact 2024]
Session 1: Andy Crestodina – Trust and quality in the new era of content discovery
AI wird die Klickrate drücken
Weniger Klicks trotz guter Rankings – weil die Antwort schon direkt in der AI-SERP steht.
Hands-on-Tipp aus dem Vortrag:
Datenstruktur: Spalte 1 = Title Tag, Spalte 2 = URL, Spalte 3 = Ranking-Position. Prompt aus Folie 2 nutzen, um strategisch zu bewerten, was noch klickt – und was nicht mehr.
Speaker wurde mehrfach Referenz in anderen Talks erwähnt
Wenn Kollegen dich zitieren, lohnt sich ein Blick auf deinen LinkedIn-Feed. Repost!
Session 2: Felipe Bazon – Topical authority in the age of Entity SEO
„Werd zur Entity“ – ja, aber wie genau?
Die Idee ist gut, die Umsetzung blieb vage. Keine klaren Schritte, keine greifbaren Beispiele.
Information Gain durch einzigartige Inhalte – aber bitte konkret
Wo im Content? Wie identifizieren? Auch das blieb im Nebel.
Randnotiz:
– Wieder mal eine Agentur, die sich selbst mehr verkauft als den Inhalt.
– Zahlen aus fancy Dashboards zeigen bringt wenig, wenn niemand versteht, wie man sie liest – geschweige denn nachbaut.
Session 3: Andrew Holland – Category Domination – The SEO Impact of Earning 1000 Links
Speaker mit ungewöhnlichem Background
Früher Polizist, heute SEO. War unterhaltsam.
Authority hat 4 Stufen
Im Kern – Autorität entsteht, sie lässt sich nicht erkaufen.
Buchtipp für die Nerds:
The Beauty of Mathematics in Computer Science – von Jun Wu (ehemals Google Researcher). Lohnt sich.
Fazit:
1000 Backlinks kaufen? Geht.
Authority kaufen? Geht nicht.
Wer hier schummelt, verliert langfristig.
Session 4: Christine Mc Lean Lewis – How to expand podcast reach trough Youtube´s SEO and more
Mehr Recherche = bessere Conversion
Je mehr du über dein Thema und deinen Gast weißt, desto stärker wird dein Content. Siehe Prompt auf Folie 2 – datenbasierte Vorbereitung zahlt sich aus.
YouTube-Optimierung: Beschreibung zählt
Folie 3 zeigt ein starkes Beispiel für die perfekte Video-Beschreibung – strukturiert, keywordoptimiert, informativ. Nicht einfach nur „Video von…“.

Session 5: Martha van Berkel – Content Knowledge Graphs: Powering your SEO and Content Strategy
Knowledge Graph als persönliches Profil
Der Graph über sie selbst war unterhaltsam – und ein gutes Vorbild für die eigene „Über mich“-Seite. Warum nicht mal selber so visualisieren?
Schema ist kein Code – es ist Datenstruktur
Wichtiges Mindset: Schema.org beschreibt Inhalte, es macht sie nicht.
Pro Seite: ein Schema oder ein kombiniertes
Nicht wild mixen – lieber gezielt strukturieren.
Session 6: Robert Krakow – the video revolution: Maximizing SEO with On-Site Video Content
Videos geben performenden Seiten zusätzlichen Schub
Einfach gesagt: Wenn eine Seite schon gut läuft – Video drauf, und das Ranking zieht weiter an.
Eigene Plattform statt YouTube only
Beispiel: Humix – eine First-Party-Alternative. Kontrolle über Ausspielung, kein Traffic-Verlust.
Technischer Unterbau zählt
Eigene Video-Sitemaps, sauberes Schema-Markup, dedizierte URLs wie www.domain.de/video/titel – das volle Paket bringt den Effekt.
Gedanke fürs Content-Team:
Video-SEO lässt sich hervorragend mit Podcast-SEO verzahnen.
Session 7: Dave Burnett – The futus of visual search: Integrating AI for a competitive edge
Relevanter für B2C & D2C als für B2B
Aber: Wer Produkte zeigt, sollte visuelle Suche auf dem Zettel haben.
Basics nicht vergessen:
Bildbenennung, ALT-Tags, strukturierte Daten – wird oft stiefmütterlich behandelt.
Session 8: Josh Greene – Wikipedia & SEO – What you need to know in 2024
Kein Wikipedia-Artikel mit Firmen-Mailadresse einreichen
Sollte klar sein, wurde aber offenbar trotzdem gemacht. Also konkret mit marketing@company.de
Randnotiz:
Inhaltlich dünn, Folien schlecht, wenig Substanz. Muss man nicht nochmal sehen.
Session 9: Crystal Carter – Say my name, say my name: SEO for brand recognition in LLMs
Feedback geben, wenn du komische AI-Ergebnisse siehst
Die meisten AI-Suchmaschinen haben ein Daumen- oder Kommentarfeld – nutzen, wenn’s falsch läuft.
Tool-Tipp: textrazor.com
Hilft beim Verstehen, wie Inhalte semantisch interpretiert werden.
Wikipedia ist Trainingsfutter für LLMs
Wer dort korrekt und präsent ist, wird auch wahrscheinlicher in AI-Antworten genannt.
Beispiel: „Name einer Puppe?“ – Antwort: Barbie. Warum? Steht so bei Wikipedia.
Wichtig:
Wenn jemand fragt, warum er in AI-Suchergebnissen nicht vorkommt – erstmal prüfen, auf welchem Datenstand das Modell ist.
Session 10: Kazushi Nagayama – Data Driven SEO: A framework driven approach
Jede Stufe der Suchreise abdecken
Vom ersten „Was ist…?“ bis zur finalen Kaufentscheidung – Content muss entlang der gesamten Journey vorhanden sein.
Gute Datenquellen richtig nutzen:
– URL Inspection API → tiefere technische Einblicke
– Search Console Bulk Export → saubere SEO-Daten
– GA4 Bulk Export → möglich, aber sperrig (Zitat: „GA4 ist nicht easy“)
Randnotiz:
Speaker war Japaner, hat sich für seinen Akzent entschuldigt – dabei war er besser verständlich als so mancher Native.
Session 11: Jake Serota – Your survival kit for organic brand dominance in 2025
Speaker mit Showtalent
Cosplay, Magier-Vibes und viel Humor – war definitiv sehr unterhaltsam für einen Nachmittagsvortrag.
Inhaltlich wenig Neues
Aber es war seine erste Session und dafür: Respekt.
Session 12: Tim Resnik – Timeless Tactics for Winning in AI-Powered Search
War mir zu strategisch, sehr schwammig
Falls da Taktiken drin waren, hab ich sie nicht gesehen. Oder der Kaffee war einfach zu schwach.
Session 13: Rand Fishkin – Mythbusting the Internet: A Data-Visualized Journey into the Underbelly of How Web Use Has Changed
Organic Search bleibt wichtig – aber nicht alles
Conversions passieren woanders: Reddit, FB-Gruppen, E-Mails. Search ist Startpunkt, nicht Abschluss.
Märkte sind voll – du brauchst eine Verdrängungsstrategie
Wachstum kommt nicht mehr aus dem Nichts. Frage: Wem kannst du Marktanteile abnehmen?
Tool-Tipp: Datos (by Semrush)
Könnte für Marktbeobachtung und Wettbewerbsanalyse spannend sein.
Makro-Blick: DE international schwach
Rand zeigte BIP-Grafik: USA bei 4–5 %, Deutschland bei null. Das sendet keine starken Signale in die Welt.
Internetnutzung: Globaler Wandel
– Asien legt stark zu
– Afrika hat noch viel Potenzial
– Länder mit 90 %+ Internetnutzung = fast jeder kann suchen
Mobile Usage: Nur 25 % für Search
Wir verbringen 6 Std. täglich am Handy – aber nur ein Viertel mit „klassischer“ Suche. Der Rest: Social, Messenger, News. Fazit: Sei da, wo dein Kunde ist.
Bluesky als Twitter-Nachfolger?
Laut Rand: eher intellektueller, zielgerichteter – nichts für die breite Masse, aber für Meinungsführer spannend.









