Zu technisch, zu trocken? Technische Infos in USPs transformieren
Inhaltsverzeichnis
Als Marketing-Manager im Mittelstand fehlt dir oft der technische Background – heute zeige ich dir, wie du trotzdem selbst komplexe Produktdetails in starke, verständliche USPs verwandelst.
Warum wir jetzt besser Conversion-Seiten optimieren sollten
Jeder hat aktuell dasselbe Problem mit AI-Traffic: Die Impressions steigen, aber die Klicks bleiben aus. Die Google Search Console zeigt’s schwarz auf weiß.
Besonders betroffen: Keywords mit Informations-Intent. Also genau die Nutzer, die ganz am Anfang der Customer Journey stehen.
Und klar hier punktet die KI. Denn wer Fragen hat, bekommt von Sprachmodellen blitzschnell Antworten. Ohne Umweg über deine Website.
Zeit also, den Fokus zu verschieben: auf Nutzer, die wirklich kaufen wollen.
Zum Beispiel, indem du deine Produktseiten optimierst. Gerade im B2B gar nicht so leicht bei Maschinen, High-Tech-Geräten oder komplexen Dienstleistungen.
Deshalb zeige ich dir heute einen GPT, den ich nutze, wenn es darum geht, technische Spezifikationen in Verkaufsargumente zu verwandeln.
Was ist denn “Kribbeln im Kopf”?
Kribbeln im Kopf – der GPT für bessere Produkttexte (erfordert ChatGPT-Abo)
„Kribbeln im Kopf“ stammt von Mario Pricken, der ein Werk voller Kreativtechniken, für Kampagnen erstellt hat. Das PDF zum GPT gibt’s übrigens gratis: Kribbeln im Kopf [PDF] downloaden
Ein paar Techniken im Überblick:
- Vergleichende Gegenüberstellung: Zeigt Vorher/Nachher, alt/neu oder Problem/Lösung
- Übertreibung: Stellt einen Nutzen ins Extreme – oft humorvoll
- Drehung um 180 Grad: Verkehrt Ursache/Wirkung oder Klischees ins Gegenteil
- Paradoxien / optische Täuschung: Bringt scheinbar Unvereinbares zusammen
- Provokation / Schock: Bricht Tabus, um Aufmerksamkeit und Diskussion zu erzeugen
- Wiederholung / Aufzählung: Verstärkt eine Situation oder Wirkung durch Häufung
- Symbole und Zeichen: Nutzt ikonische Bilder zur schnellen Bedeutungskodierung
- Perspektivwechsel: Erzählt aus Sicht des Produkts oder einer betroffenen Figur
- Geschichten ums Produkt: Verpackt den USP in eine erzählbare, echte Alltagsszene
- Einladung zum Spiel: Interaktive Idee, die Zielgruppe emotional involviert
- Parodie / Persiflage: Nutzt bekannte Formate oder Klischees und dreht sie um
- Wirkung der Zeit: Zeigt Nutzen in Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft
- Kombinieren und Verbinden: Verknüpft Bildsprache mit Produktnutzen
1. Umwandlung von Spezifikationen in USPs
Zur Veranschaulichung habe ich die folgenden Prompts und Ergebnisse auf das pH-Meter der Marke Mettler Toledo angewendet. Es gibt keine Verbindung zwischen mir und Mettler Toledo. Es ist einfach ein schönes Beispiel.
Prompt an GPT:
Wandle die technischen Details dieser URL und der Spezifikationen in nutzerorientierte USPs um:https://www.mt.com/shop/de/de/product/30046240/sevenexcellence-ph-meter-s400
Du fügst zusätzlich einen Screenshot der Tabelle der Spezifikationen ein!
Ergebnis: Nutzerorientierte USPs für das SevenExcellence™ pH-Meter S400
- Extrem breiter Messbereich – bereit für jede Anwendung
Misst von extrem sauren bis basischen Lösungen – ideal für Industrie, Forschung und Umweltanalytik.
→ Technik: –2000 bis +20.000 mV / großer pH-Bereich - Präzision auf Labor-Niveau – bis zur dritten Nachkommastelle
Für Anwendungen mit höchsten Genauigkeitsanforderungen.
→ Technik: Auflösung 0,001 pH, Genauigkeit ±0,002 pH - Zuverlässig in jeder Umgebung
Auch bei –30 bis +130 °C zuverlässig.
→ Technik: Temperaturbereich, Temperaturgenauigkeit ±0,1 °C - Kombigerät für pH- und Redox-Messung
Volle Kontrolle über elektrochemische Prozesse.
→ Technik: Auflösung 0,1 mV, Genauigkeit ±0,1 mV - Einfache Integration, intuitive Bedienung
Lässt sich nahtlos in bestehende Systeme einfügen.
→ Technik: Einkanalgerät, Touchscreen, Menüführung
2. Storytelling nutzen
Ich habe „Geschichten ums Produkt“ gewählt. Mein Ziel ist eine Newsletter-taugliche Szene um ein bestimmtes Segment anzusprechen. Statt Anwender kannst du auch “Lebensmitteltechnologen” wählen.
Prompt: Verpacke den USP in eine erzählbare, echte Alltagsszene eines Anwenders.
Ergebnis ist eine erzählbare Alltagsszene: „Der Moment, in dem alles stimmt“
Es ist 6:52 Uhr. Lisa, Laborantin in der Qualitätskontrolle einer Molkerei, steht mit ihrer ersten Tasse Kaffee vorm Probenkühlschrank. Heute: pH-Test für ein neues Joghurtrezept – ein Wert, der über Geschmack und Haltbarkeit entscheidet.
Sie setzt die Elektrode ein, startet den S400 – drei Klicks später hat sie den exakten pH-Wert bis zur dritten Nachkommastelle. Inklusive Temperaturprotokoll. Kein Nachkalibrieren. Kein doppelter Check.
Früher dauerte das fünf Minuten. Heute? Eine Minute – mit doppelter Sicherheit. Und das Beste: Auch bei Proben aus dem heißen Pasteur oder dem Kühlhaus liefert das Gerät präzise Ergebnisse.
Und Lisa denkt: „Wenn alles so einfach wäre wie diese Messung …“
3. Wende den Golden Circle Ansatz von Simon Sinek an
Der Golden Circle von Simon Sinek ist ein Werkzeug, um Produkte nicht nur zu beschreiben, sondern zu positionieren. Gerade im B2B ist das entscheidend: Neben den technischen Merkmalen interessieren sich Einkäufer und Anwender auch für die Haltung des Lieferanten.
Sinek beginnt nicht mit dem „Was kann dein Produkt?“, sondern mit dem „Warum gibt es das überhaupt?“. Dieser Perspektivwechsel hilft, Inhalte nicht nur funktional, sondern emotional aufzuladen.
Prompt an GPT:
Wähle den USP “*Extrem hohe Messgenauigkeit bis zur dritten Nachkommastelle (±0,002 pH), auch unter schwierigen Temperaturbedingungen”* und wende den Golden Circle-Ansatz: „Why – How – What“ an.
Ergebnis ist eine erzählbare Alltagsszene: „Dein Purpose kombiniert mit den USPs“
- WHY (Warum?)
Weil in Labor, Forschung und Produktion jeder pH-Wert zählt. Ein kleiner Unterschied kann über Sicherheit, Qualität oder Vertrauen entscheiden.
„Wir glauben, dass Präzision im Labor den Unterschied macht – zwischen Vertrauen und Zweifel, zwischen Qualität und Risiko.“
- HOW (Wie?)
Durch intelligente Messtechnik, die kleinste pH-Veränderungen erkennt – selbst bei –30 °C oder +130 °C – und dabei intuitiv bedienbar bleibt.
„Darum entwickeln wir Technologien, die präziser, stabiler und verlässlicher messen – unter allen Bedingungen.“
- WHAT (Was?)
Ein pH- und Redox-Messgerät mit Laborpräzision. Ergebnisse bis zur dritten Nachkommastelle – schnell, sicher, intuitiv.
„Das SevenExcellence™ S400 – das pH-Meter für alle, die Verantwortung tragen, wenn es auf jedes Detail ankommt.“
4. Consumer Confusion – und wie du damit umgehst
Consumer Confusion kennen wir privat viel zu gut, wenn wir einen Drucker oder einen Laptop kaufen. Im B2B ist das besonders fatal – einem Einkäufer läuft selten jemand mit offenen Armen entgegen. Er soll vergleichen, bewerten und entscheiden zwischen Geräten, die alle „präzise“, „robust“ und „innovativ“ sind.
Klingt gleich. Liest sich gleich. Überzeugt nicht.
Typische Probleme:
- Zu viele Optionen, Varianten und Zubehör aber zu wenig Unterscheidung!
- Unklare oder viel zu technische Kommunikation – Ellenlange Tabellen liest niemand!
- Widersprüchliche Informationen auf Website und in den Broschüren – fokussiere dich auf ein Ausgangsmedium!
Was du besser machen kannst:
- Klarer USP in Alltagssprache
Keine technischen Daten im Fließtext. Schreibe Klartext. - Visuelle Vereinfachung
Mit Icons, Symbolen, Vergleichen oder Vorher/Nachher-Beispielen. - Nutzerperspektive statt Herstellerlogik
Versetze dich in den Arbeitsalltag des Kunden. - Storytelling statt Faktenflut
Lieber eine gute Use-Case-Geschichte als zehn Bulletpoints für welche Branchen das Produkt geeignet ist.
Lead-Magneten im B2B? Mein Chef sagt Blödsinn…
Ich sage: Ja, auch im B2B funktioniert das hervorragend. Gerade da. Weil viele es immer noch nicht tun.
Wer Orientierung gibt, gewinnt. Du musst nicht alles auf die Produktseite quetschen. Wenn du deine Seite nicht überladen willst: Mach daraus einen Lead-Magneten.
Einen, der konkret, verständlich und branchennah ist. Und den Google und KI nicht klauen können – sondern nur du deinem Kunden zur Verfügung stellst.








